Ansprengen

[375] Ansprèngen, verb. reg. welches das Factitivum von dem Neutro anspringen ist, anspringen machen, und zwar, 1) ein Pferd zum Galoppe ansprengen, es durch die Spornen in den Galopp bringen. 2) Einen andern ansprengen, im Sprunge oder Galoppe auf ihn zu reiten, eigentlich das Pferd auf ihn anspringen lassen. Ehedem war hiervon in Oberdeutschland auch die figürliche Bedeutung üblich, für angreifen, feindlich anreden.


Mich sprengen freche Zungen an,

Opitz.


Ingleichen, eilfertig anreden.


Und sprenget den mit Worten an,

Hans Sachs.


3) Von dem Schießpulver. Das Pulver hat ein Stück von der Mauer an das Rathhaus angesprenget. 4) Mit einem flüssigen Körper besprengen. Wasser ansprengen. Die Wäsche mit Wasser, das Getreide zum Mahlen in der Mühle ansprengen. So auch die Ansprengung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 375.
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