Aschenbrödel, der

[447] Der Áschenbrȫdel, des -s, plur. ut nom. sing. ein niedriges Schimpfwort auf eine unreinliche Küchenmagd, und dann auch auf einen jeden schmutzigen Menschen. Frisch leitet die[447] letzte Hälfte dieses Wortes von Broden, Brühe, her, eine Magd anzudeuten, die voller Asche und unreiner Feuchtigkeiten ist. Auf ähnliche Art bedeutet Brodaglia im Italiänischen Lumpengesindel, und Brodaivolo einen Sudelkoch. In Nieders. sagt man Askenböel, Askenbüel, gleichsam Aschenpudel, ingleichen Askenpüster, und Askenpösel, von pöseln, mühsame, schwere Arbeit verrichten. Das Ital. Cova-ceneri, und mittlere Lat. Ciniferus sind in der Bedeutung mit dem Deutschen verwandt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 447-448.
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