Aspe, die

[451] Die Aspe, oder Äspe, plur. die -n, ingleichen der Aspenbaum, des -es, plur. die -bäume, ein hochstämmiger Baum, welcher gern an feuchten Orten wächset, und sonst auch Pappel genannt wird; Populus, L. Besonders ist unter diesem Nahmen die so genannte Zitteräspe, Zitterpappel, Franz. Tremble, Populus tremula, L. bekannt, deren Blätter an einem langen schwachen Stiele hängen, und daher bey der geringsten Bewegung der Luft mit einem merklichen Geräusche zittern, und zu der R.A. Gelegenheit gegeben haben: zittern wie ein äspenes Laub. Von diesem Geräusche seiner Blätter wird er in Holland der Ratteler, d.i. Rasseler, genannt. In Tyrol heißt er Aschenbaum, an andern Orten Flatteraspe, Zitteräsche, und in Niedersachsen Babersäsche, Beberäsche und Boberäsche von bebern, beben, zittern.

Anm. Die Äspe, Angels. Aeps, Epse, Engl. Asp, Dän. Asp, Norweg. Esp, Schwed. Asp, um Bremen, Hesse, hat ihren Nahmen vermuthlich von einem veralteten Verbo aspen oder äspen, zittern, womit auch das Griech. ασκαιρειν zittern, nach Deutscher Form, äspern, verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 451.
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