Attich, der

[460] Der Áttich, des -es, plur. inusit. eine Pflanze, welche dem Hohlunder sehr ähnlich siehet, nur daß sie kleiner ist, und zu keinem dauerhaften Strauche erwächset, sondern jährlich wieder vergehet; Sambucus Ebulus, L. Wegen dieser ihrer Ähnlichkeit mit dem Hohlunder wird sie auch Ackerhohlunder, Niederhohlunder, und wegen ihres medicinischen Gebrauches Heilhohlunder, sonst aber auch Mauerkraut und Hirschschwanz genannt. Daher die Attichbeeren, die Beeren dieses Gewächses, und der Attichsaft, der eingekochte Saft derselben, im Österreichischen die Attichsalse. Im Schwedischen heißt sie Manablod und Manaört, im Dänischen Attik und Sommer-Hyld, und im Niedersächsischen Haddig. Der Nahme Attich kommt mit dem Lat. Acte, welchen die Pflanze bey den ältern Kräuterkennern führet, überein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 460.
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