Befestigen

[790] Befêstigen, verb. reg. act. fest machen, so wohl in eigentlicher, als figürlicher Bedeutung. Ein Holz an der Wand befestigen. Eine Thür, ein Bret, einen Stein befestigen. Eine Stadt, einen Ort befestigen, ihn mit Festungswerken versehen, oder so einschließen, daß er vor allem Überfalle gesichert wird. Die Freundschaft mit jemanden befestigen, dauerhaft machen. Daher die Befestigung, so wohl von der Verrichtung des Befestigens, als auch von demjenigen, wodurch etwas befestiget wird; die Befestigungskunst, die Kunst, einen Ort wider einen feindlichen[790] Angriff zu befestigen, die Fortification, Kriegsbaukunst.

Anm. Befestigen ist das Frequentativum von dem im Hochdeutschen veralteten befesten, welches in einigen Oberdeutschen Gegenden noch bevestnen lautet. Bey dem Kero kommt festinon, bey dem Ottfried festinan, bey dem Notker festenen und kefestinen, bey dem Willeram gefestinen, im Angels. festnian und afestnian, im Holländ. vasten, vesten, im Schwed. faesta, und im Dän. befäste und fäste in eben denselben Bedeutungen vor. Ehedem bedeutete dieses Wort auch durch Schrift und Siegel bestätigen; Befestigung war daher eine solche Bestätigung, und Handfeste die Urkunde derselben. S. Fest. Befestigung, welches für Festung in der Deutschen Bibel vorkommt, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 790-791.
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