Beneiden

[851] Beneiden, verb. reg. act. Neid gegen eine Person oder über eine Sache äußern. Jemanden beneiden, ingleichen, einen um etwas, oder wegen einer Sache beneiden. Er wird beneidet. Man beneidet dein Glück. Um dieß Vergnügen muß mich ein Prinz beneiden, Gell. Sie haben eine Wahl gethan, um die die ganze Welt sie beneiden würde, Weiße. Welch ein Trost ist es für den, Mitleiden zu verdienen, der sonst hoffte, beneidet zu werden! Dusch. Zuweilen auch mit dem Dative der Person und dem Accusative der Sache. Die ganze Welt wird dir dein Glück beneiden. Daher die Beneidung, ingleichen beneidenswerth, beneidenswürdig.

Anm. Ehedem war das einfache neiden in eben dieser Bedeutung üblich. Diu nide ein ander drumbe niht, die Winsbeckinn. Der jetzt uns neiden kann, Opitz.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 851.
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