Beniemen

[851] Beniemen, verb. reg. act. welches in der Oberdeutschen Mundart einheimisch ist, sich aber auch in die gemeine Mundart der Hochdeutschen eingeschlichen hat, und so viel als benennen bedeutet, besonders in dessen zweyten Bedeutung. Einem Zeit und[851] Ort beniemen u.s.f. In eben dieser Mundart ist auch das einfache niemen für nennen üblich, welches schon bey dem Kero nemman, und bey dem Isidor neman lautet. Peneimen, beneimen aber kommt schon bey dem Notker für benennen, bestimmen, verordnen, vor. Auch Kero hat kenemmin, für genannt. S. Nahme und Nennen. Im Niedersächsischen lauten diese Wörter nömen und benömen. Notker gebraucht Beneimeda für ein Testament, Vermächtniß, und an einem andern Orte nennt er das alte Testament, daz alte Beneimedo.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 851-852.
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