Bergrecht, das

[876] Das Bêrgrêcht, des -es, plur. die -e. 1) Das Recht, Bergwerke zu bauen, Bergleute zu halten, und der damit verknüpften Freyheiten zu genießen; ohne Plural. Einem Orte Bergrecht verleihen. In dieser Bedeutung kommt das Wort schon in einer Urkunde Kaiser Heinrichs vom Jahre 1189 beym Schilter im Gloss. S. 102 vor. Cum piscaturis et molendinis, alpibus et venis ferri, quod vulgo Bergrecht dicitur. 2) Bergrechte, d.i. Gesetze, welche in Bergwerkssachen von der Obrigkeit erlassen, d.i. Gesetze, welche in Bergwerkssachen von der Obrigkeit erlassen, oder durch das Herkommen eingeführet worden. Ingleichen deren Sammlung, und ganzer Inbegriff, welcher gleichfalls das Bergrecht genannt wird. 3) An einigen Orten, z.B. in Österreich, eine Abgabe, welche die Besitzer der Weinberge noch außer dem Zehenten an die Grundherrschaft entrichten müssen. Daher der Bergrechtsherr, der diese Abgabe einzuheben berechtiget ist; der Bergrechtsholde, der sie entrichten muß. S. Holde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 876.
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