Beruhigen

[888] Beruhigen, verb. reg. act. welches das Intensivum des vorigen ist, so fern es ehedem auch als ein Activum üblich war, man müßte es denn zunächst von dem Beyworte ruhig ableiten wollen; ruhig machen, doch nur in den figürlichen Bedeutungen, besonders von der Ruhe des Gemüthes, von einer Unruhe oder Unlust des Gemüthes befreyen. Beruhigen sie sich, lassen sie ihren Zorn, ihren Gram, ihre Sorgen fahren. Beruhige dich mit dem Gedanken, daß du mir alles wieder zurück giebest, Dusch. Ich kann mich dabey nicht beruhigen, ich kann mich dabey nicht zufrieden geben. Siehe zu, ob du ihn beruhigen kannst. Wie martert es mich, daß ich dir, beruhigender (tröstender) Gedanke, nicht ganz glauben darf! Daher die Beruhigung, so wohl von der Handlung des Beruhigens, als auch von dem Zustande einer wieder hergestellten Ruhe des Gemüthes, und endlich auch von demjenigen, was diese Ruhe gewähret, Trost. Könntest du diese Beruhigungen empfinden! Dusch.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 888.
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