Beschmitzen

[903] Beschmitzen, verb. reg. act. besudeln, beschmutzen, doch mehr im figürlichen als eigentlichen Verstande. Eines guten Nahmen beschmitzen.


Der Zeiten öftre Brut, der Frevel und die Schande

Beschmitzen anfangs bald die Ehen, Haus und Stamm,

Haged.


Anm. Dieses Wort kommt im Hochdeutschen nur noch in der Büchersprache vor; im gemeinen Leben ist dafür beschmutzen üblicher. Beyde sind nur der Mundart nach unterschieden. Beschmitzen, Nieders. besmitten, Dän. besmitte, Holländ. besmetten, Angels. besmittan, ist das Oberdeutsche Frequentativum von beschmeißen, Nieders. besmiten, welches schon bey dem Kero pismizzan lautet; alles in der Bedeutung des Befleckens, Besudelns, ob es gleich scheinet, daß es ursprünglich beschmieren bedeutet habe, in welchem Sinne bismaitan schon bey dem Ulphilas vorkommt. S. Schmitzen. Pismiz bedeutet bey dem jetzt gedachten Kero einen Flecken, und in Boxhorns Glossen contagia. Besmeizzen mit sindon findet sich bey dem Notker. S. Beschmutzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 903.
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