Betrüben

[947] Betrüben, verb. reg. act. trübe machen. 1) * Eigentlich, von dem Wasser.


Darnach ain cleine Zeit verging

Das sich ein großer windt anfing

Der das meer betrübet,

Theuerd. Kap. 32.


Diese Bedeutung ist im Hochdeutschen veraltet, doch hört man noch zuweilen: Er sieht so unschuldig aus, als wenn er kein Wasser betrübt hätte. 2) Figürlich, dem Gemüthe nach trübe machen, durch Vorstellung eines Übels im Innern unangenehme Empfindungen erwecken. Dein Abschied hat mich sehr betrübt. Eine solche Nachricht muß mich nothwendig betrüben. Er hat noch kein Kind betrübt. Sich betrüben, dergleichen unangenehme Empfindungen haben. Sich über den Tod eines Freundes, über einen Verlust, über eine unangenehme Nachricht betrüben. S. auch Betrübt.

Anm. Das einfache sih druaben kommt schon bey dem Ottfried für sich betrüben vor. Notker gebraucht getruoben für betrüben. Bey den Schwäbischen Dichtern ist getruwen leiden überhaupt, welche Bedeutung auch das Angels. drowian hat. Das Engl. Throws sind Geburtsschmerzen; das Nieders. bedröven und dröven, und das Schwed. bedrofwa aber haben mit dem Hochdeutschen einerley Bedeutung. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 947.
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