Beute (1), die

[957] 1. Die Beute, plur. inus. dasjenige was dem Feinde im Kriege an beweglichen Gütern abgenommen wird. Beute machen, dem Feinde dergleichen Sachen abnehmen. Eine Sache Beute machen, sie auf solche Art bekommen. Auf Beute ausgehen. Mein ganzes Vermögen ist dem Feinde zur Beute geworden. Mit Beute beladen zurück kommen. Die Beute theilen.

Anm. Beute, Enlg. Booty, Dän. Bytte, Hölland. Buyt, Schwed. und Isländ. Byta, Französ. Butin, Ital. Botino, ist wunderlichen Ableitungen ausgesetzet gewesen. Martinius leitet es von ποθƞ, Verlangen, Wachter von β##θƞτειν, einen Ochsen opfern, Ihre von dem Schwed. byta, tauschen, wovon auch in Niedersachsen büten, für tauschen üblich ist. Es scheinet, daß Beute ehedem einen jeden Theil, und besonders den Theil eines Gewinnes bedeutet habe. Das übrige kam alß an die Beut, ward vertheilet, heißt es in dem 1514 gedruckten Deutschen Livius, S. 12. Das gut ließ er alles nemen und verbüten, ebend. S. 13. In dem Lünerburgischen Salzwerke bedeutet, in die Beut kommen, dem Frisch zu Folge, noch jetzt in die Theilung kommen, und Beutmeister ist daselbst eine Person, die den Gewinn vertheilet. S. auch Ausbeute. Wem diese Ableitung noch nicht Genüge thut, mag sehen, ob die vom dem veralteten Bat, Nutzen, Vortheil, und batten, nützen, wahrscheinlicher ist. S. Besser. Das Verbum beuten, Beute machen, erbeuten, ist nur noch in Oberdeutschland üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 957.
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