Beutler, der

[960] Der Beutler, des -s, plur. ut nom. sing. ein Beutelmacher, ein Handwerker, welcher lederne Beutel verfertiget und verkauft; die Beutlerinn, plur. die -en, dessen Gattinn. Ehedem hießen sie Bürsner, von Burs, bursa, ein Beutel. Sie haben den Nahmen von den ledernen Beuteln, dem ehemahligen vornehmsten Gegenstande ihrer Beschäftigung. Heut zu Tage verfertigen sie vornehmlich Handschuhe, daher sie auch an einigen Orten Handschuhmacher heißen, Collette, lederne Kleider, Degengehenke u.s.f. haben aber wegen der Grenzen ihrer Beschäftigungen mit den Täschnern, Senklern und Gürtlern häufige Streitigkeiten. Daher die Beutlergare, diejenige Gare oder Beitze, mit welcher die Beutler ihre Felle gar machen oder abbeitzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 960.
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