Beytragen

[992] Beytragen, verb. irreg. act. (S. Tragen,) welches nur in figürlicher Bedeutung des Verbi tragen üblich ist. 1) Zu einer gemeinschaftlichen Absicht mitwirken. Deine Abwesenheit trug viel zu diesen Unruhen bey. Die üble Witterung hat zu dem Mißwachse das meiste beygetragen. Wer ist dir gut dafür, daß nicht auch die Liebe zu dieser Regung das Ihre beygetragen hat? Gell. Der absolute Gebrauch dieses Verbi mit Auslassung des Accusativs ist im Deutschen ungewöhnlich und eine übel klingende Nachahmung des Französischen; z.B. Unfruchtbare Gebirge tragen durch Mannigfaltigkeit zur Schönheit bey, Dusch. 2) In engerer Bedeutung, zur Vollendung einer Quantität thätig mitwirken. Er hat vieles Geld dazu beygetragen. Zu den allgemeinen Bedürfnissen des Staats das Seinige mit[992] beytragen; in welcher Bedeutung auch Beytrag thun üblich ist. Das Hauptwort die Beytragung kommt wenig vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 992-993.
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