Bezeichnen

[997] Bezeichnen, verb. reg. act. 1) Mit einem Zeichen versehen, zeichnen. Die Schafe bezeichnen. Am häufigsten in der höhern Schreibart, vermittelst eines Zeichens von andern Dingen unterscheiden. Welch ein Unglück, daß oft kein sichtbarer Unterschied die schwärzeste Boßheit und die edelste Tugend bezeichnet, Dusch. 2) Vermittelst eines Zeichens deutlich, kenntlich machen. Einem ein Haus, eine Gegend, einen Weg bezeichnen.


Bezeichne seinen Schülern den blumenreichen Pfad

Zum Heiligthum der Wahrheit, den er getreten hat,

Dusch.


So auch die Bezeichnung.

Anm. Kero gebraucht kizeichan, Isidors Übersetzer chizeihnan und zeihnan für bezeichnen. Bezeichenen kommt erst bey dem Notker und Willeram vor. Im Nieders. lautet dieses Wort betekenen, und beliektenen, von Liekteken, ein Kennzeichen, im Holländ. beteekenen, im Däng. betagne, im Engl. betoken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 997.
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