Bindfaden, der

[1024] Der Bindfaden, des -s, plur. inus. im gemeinen Leben eine zusammen gedrehete häufene Schnur, allerley vorkommende Dinge damit zusammen zu binden. Im Niedersächsischen heißt solcher Bindfaden Fisseband, oder Fitzband, vermuthlich von Fitze, Fisse, ein abgetheiltes Bund gehaspelten Garnes; daher das Französ. Ficelle, für Bindfaden; ingleichen Segelgarn, weil die Segelmacher solches zu den Segeln gebrauchen; Sackband u.s.f. Im Oberdeutschen ist Spachat, Spacht, Spagen üblich, ohne Zweifel von dem Slavonischen und besonders Böhmischen Spogiti, binden, häften, obgleich auch im Ital. Spago, Spaghetto Bindfaden bedeutet. Kurdel, von chorda, war ehedem auch bekannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1024-1025.
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