Bischofsmütze, die

[1033] Die Bischofsmütze, plur. die -n. 1) Eine grüne, hohe Mütze, welche oben spitzig zugehet, daselbst offen ist, und an jeder Seite einen breiten Streif mit sechs Quasten herunter hängen hat, dergleichen die Bischöfe in der Römischen Kirche tragen; zuweilen auch, obgleich nicht so angemessen, ein Bischofshut, Insula. 2) Wegen einiger Ähnlichkeit führen verschiedene Producte des Naturreiches den Nahmen Bischofshut und Bischofsmütze, und zwar die beyden Pflanzen wegen der Ähnlichkeit ihrer Blumen. (1) Das Epimedium, L. welches seine Frucht in einer Schale trägt. Es wächset auf den Alpen. (2) Die Mitella, L. eine Amerikanische und Asiatische Pflanze, welche bey den neuern Kräuterkennern den Nahmen der kleinen Bischofsmütze führet. (3) Eine Art Schwämme, welche einen irregulär aufgestülpten, zugespitzten und oben und unten ebenen Hut haben, der einer Bischofsmütze gleicht; Heluella mitra, L. (4) Eine Art Bucciniten, welche von andern die platte Papstkrone genannt wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1033.
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