Bläßhuhn, das

[1047] Das Blßhuhn, des -es, plur. die -hühner, eine Art Wasserhühner, welche etwas größer, als ein Repphuhn und über dem ganzen Leibe schwarz ist. Vorn auf dem schmalen spitzigen Schnabel hat es ein Stückchen Fleisch, welches so groß wie eine halbe Haselnuß und mit einer weißen glatten Haut überzogen ist, davon es den Nahmen Bläßhuhn erhalten hat. Es hat lange schwarze Ruderfüße, und einen schweren langsamen Flug, gehöret aber dessen ungeachtet zu den Zugvögeln; Fulica atra, L. Wegen des jetzt gedachten weißen Fleckes wird es in den gemeinen Mundarten auch Bläß, Blässe, Bläßchen, Bläßlein, Bläßling, Bläßänte, in Schwaben Blest, Blessing, in andern Oberdeutschen Gegenden auch Belch, Belchine (vermuthlich von bleich, gleichsam Bleichhuhn, oder von dem Latein. Fulica, Ital. Folega) Foen, Pfaff, Höllsine, im Hochdeutschen aber auch Horbel, Rohrhun, Wasserhuhn genannt. Wegen seines kreischenden Geschreyes heißt es bey einigen auch Kritschschärbe, S. Frisch Lex. v. Scharb. Sonst wird es auch nur schlechthin das Wasserhuhn genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1047.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika