Block, der

[1079] Der Block, des -es, plur. die Blöcke. 1) Ein jedes großes unbearbeitetes Stück Holz, Stein oder Metall. Ein Haublock oder Hackblock, ein Stück von dem Stamme eines Baumes, Holz darauf zu hauen, oder zu behauen. Ein Sägeblock, Bretblock, ein Stück von dem Stamme eines Baumes, Breter daraus zu sägen. Daher ein Block Dielen, die aus einem Blocke geschnittenen Dielen, so lange sie noch nicht aus einander geschlagen sind. Ein Block Marmor, ein unförmliches Stück, so wie es aus der Steingrube kommt. Ein Block Zinn oder Bley, ein großes unförmliches Stück, so wie es in den Schmelzhütten gegossen wird. 2) In engerer Bedeutung. (a) Das Gefängniß, vermuthlich von dem Blocke, woran man die Verbrecher zu schließen pfleget, um weßwillen es auch der Stock heißt. Jemanden zu Stock und Block bringen. Einen in den Block legen. Du schließest meine Füße in einen Block, Hiob 13, 27, nach des Hrn. Hofr. Michaelis Übersetzung, wo es nach dem Luther heißt: du hast[1079] meinen Fuß in einen Stock gelegt. S. Blöcken. (b) Auf den Schiffen bedeutet der Block zuweilen auch so viel als die Blockrolle. S. dieses Wort. 3) Im Mecklenburgischen ist der Block ein kleines Stück Acker, welches noch nicht Einen Scheffel Aussaat hält. 4) Der Nahme desjenigen Bieres, welches in Colberg gebrauet wird.

Anm. Dieses Wort, welches im Niedersächs. Blok, im Dän. Blok, im Schwed. Block, im Engl. auch Block, und im Franz. Bloc lautet, kommt bey unsern alten Fränkischen und Alemannischen Schriftstellern nicht vor, vielleicht nur, weil es ihnen an Gelegenheit fehlete, es anzubringen. So fern es von einem Gefängnisse gebraucht wird, scheinet das Friesische blok, niedrig, sampfig, eine wahrscheinlichere Ableitung darzubiethen, als die gewöhnliche Bedeutung des Wortes Block gibt, weil sich die Wortfügung mit in zu dieser nicht recht schicken will. Im Nieder-Bretagnischen bedeutet bloc'h, alles. Es stehet dahin, ob dieses nicht eine der ersten Bedeutungen des Wortes Block, truncus, ist. Im Oberdeutschen sagt man auch das Bloch, oder das Block, und in andern Gegenden macht man den Plural die Blöcker.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1079-1080.
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