Brente, die

[1189] Die Brênte, plur. die -n, im Oberdeutschen der Nahme eines hölzernen Gefäßes mit niedrigem Rande. In Schwaben wird so wohl das Gefäß, worin das Bier gesotten wird, als auch dasjenige, worin man das Tropfbier auffasset, eine Brente oder ein Brenten genannt. In der Schweiz, besonders in Bern, ist Brente zugleich ein Maß flüssiger Dinge, welches daselbst so viel als ein Eimer ist und 25 Maß hält. Vier Brenten machen einen Saum uns sechzehen Brenten ein Faß. In Baiern ist Brente so wohl eine Kufe, als auch der lange Kegelplatz. Mit dieser letzten Bedeutung kommt eine Stelle im Pictorius bey dem Frisch überein, wo die Brente das Bretspiel bedeutet. Bey dem Golius, Frischlin und andern wird dieses Wort auch von einem Trichter gebraucht. Im Ital. ist Brenta ein Kahn mit niedrigem Borte, ingleichen eine Butte, wie auch ein Maß flüssiger Dinge, und bey dem du Fresne kommt Brenta so wohl von einer Art Weinfässer, als auch von andern Gefäßen vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1189.
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