Brey, der

[1191] Der Brey, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein dick gekochter Körper. Einen Brey kochen. Mehlbrey, Apfelbrey, Brotbrey u.s.f. Viele Köche versalzen den Brey, und, um etwas herum gehen, wie die Katze um den heißen Brey, sind nebst andern ähnlichen Ausdrücken nur im gemeinen Leben üblich.

Anm. Brey, Nieders. Brij, im Angels. Briw, im Wallisischen Bray, scheinet zu brauen und Brühe zu gehören. Ein Brey ist eine eßbare Brühe, dagegen die eigentliche Brühe bloß trinkbar ist. Doch gibt es auch noch andere Wörter, die auf die Verwandtschaft mit diesem Anspruch machen können. Dergleichen ist das alte Franz. Bray, im mittlern Lateine Braium, Schlamm, Koth, und das Engl. bray, Franz. brayer, broyer, zerreiben, welche eigentlich zu brechen zu gehören scheinen. Breiare bedeutet im mittlern Lateine backen, denn der Teig ist nichts anders, als ein dicker ungekochter Brey. Im Oberdeutschen heißt der Brey das Koch, von kochen, so wie Brey von brauen, kochen. Im Niedersächsischen haben Pappe, Pampe, und im Hochdeutschen Mūß, eben dieselbe Bedeutung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1191.
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