Buckel, die

[1244] Die Buckel, plur. die -n, eine jede erhabene Ründung. Doch gebraucht man dieses Wort nur von den erhabenen metallenen Zierathen an Pferdegeschirren, Büchern u.s.f. Ein Buch mit messingenen Buckeln beschlagen. Ein Pferdegeschirr mit silbernen Buckeln. Ein gewisses kegelförmiges Geschirr, Metalle und andere flüssige Körper darein zu gießen, wird gleichfalls eine Buckel, oder Gießbuckel genannt.

Anm. Beyde Wörter sind von Buk, Buck, welches ehedem einen Hügel bedeutete, (S. Frischens Wörterbuch v. Bug,) und ohne Zweifel auch zu der zahlreichen Familie des Zeitwortes diegen gehöret. Der Unterschied in dem Geschlechte und der Declination gehöret bloß den Mundarten zu. In der Bedeutung eines Höckers und des Rückens haben die Hochdeutschen dieses Wort von den Niedersachsen bekommen, bey welchen ihr Puckel eben dieselbe Bedeutung hat. Die andern Bedeutungen gehören der Oberdeutschen Mundart zu. Dahin gehören auch das Engl. Buckle, das Schwed. Buckla, und das Ital. Boccola, eine Schnalle, Spange; das Franz. Boucle, das Dän. Buckle, und Nieders. Buckel, eine Haarlocke; das Wallisische Bwccl, eine Bäule, Pocke; das alte Oberdeutsche Bockel, Buchel, Puckel, der mittlere erhöhete Theil eines Schildes, wovon hernach der Schild selbst im mittlern Lateine Bucula, im Franz. Bouclier, im Engl. Buckler, im Wallisischen Bwcled, genannt wurde, nebst andern mehr. S. Pocken, Bücken und Bug.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1244.
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