Bude, die

[1245] Die Bude, plur. die -n, Diminutivum das Büdchen. 1) * Ein Gebäude, besonders ein kleines Gebäude. In dieser im Hochdeutschen veralteten Bedeutung, werden in den Seestädten noch kleine Häuser, zum Unterschiede von den Giebelhäusern, Buden genannt. Im Osnabrückischen heißt Bode, Boe, ein kleines Bauerhaus, und Bodling, Büder, ein Kothsaß oder Kossath, und um Bremen bedeutet Butze, ein jedes altes schlechtes Haus. 2) In engerer Bedeutung wird dieses Wort noch von den breternen Gebäuden gebraucht, welche auf kurze Zeit aufgebauet werden. Eine Zollbude, Komödiantenbude, Marktschreyerbude u.s.f. Besonders aber von den breternen Kramläden der Kauf- und Handelsleute. Eine Bude aufbauen, abbrechen u.s.f. Daher der Budenmann, des -es, plur. die -leute, in großen Städten, Arbeitsleute, welche die Buden aufschlagen und abbrechen. Auf den Flußschiffen einiger Gegenden wird die Kajüte die Bude genannt.

Anm. In Schlesien lautet dieses Wort Baude, im Nieders. Bode, Bodem, Boe. Das Dän. Boe, Bod, das Schwed. Bo, Bod, das Isländ. Bu, Bud, das Wallisische Bod, das mittlere Latein. Boda, Bodium, das Holländ. Boede, Bode das Engl. Booth, bedeuten ein jedes, besonders kleines Haus. Im Böhmischen ist Bauda, eine Hütte, und im Franz. Boutique, der Ort, wo die Kaufleute ihre Waaren feil haben, es sey nun eine Bude oder ein Laden. S. Bauen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1245-1246.
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