Büffel, der

[1246] Der Büffel, des -s, plur. ut nom. sing. 1) Eine Art wilder Ochsen mit zotigen Haaren am Halse und auf der Brust, welche kleiner als der Auerochs ist, sich leicht zähmen lässet, und in Italien, Ungarn und der Türkey häufig angetroffen wird; Bubalus, L. Das männliche Geschlecht dieses Thieres wird auch der Büffelochs, das weibliche aber die Büffelkuh genannt. Figürlich, doch nur in den niedrigsten Sprecharten, ein grober, plumper, ungesitteter Mensch. 2) Ein grober Oberrock von dickem und oft zotigem Tuche, aus dem Franz. Bufle, welches gleiche Bedeutung hat, weil man diese Röcke ehedem aus Büffelsleder verfertigte. 3) Zu Frankfurt an der Oder wird das einheimische Gerstenbier Büffel genannt.

Anm. Büffel, Nieders. Buffel, Engl. Buffle, Franz. Bufle, Ital. Buffalo, Span. Bufano, im Pohln. Bawl, im Böhm. Buwol, im Dän. Byffel, im Latein Bubalus, im Griech. β#βαλος, soll von dem alten Gallischen und Britannischen Bu, ein Ochse, und al, fremd, ausländisch, (S. Elend) zusammen gesetzt seyn, weil in Bretagne ein Büffel noch jetzt Bual heißet. Aber es kann auch von einem Worte seyn, welches sich noch in dem Franz. Boeuf, und Engl. Beef, ein Ochse erhalten hat, und schon in dem Römischen Bos, bovis, zum Grunde lieget. Die Ausdrücke büffelhaft und büffelicht, für grob, ungesittet, und büffeln, grobe, schwere Arbeit verrichten, sind nur in den gemeinen Mundarten gangbar.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1246.
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