Burgbann, der

[1261] * Der Burgbann, des -es, plur. inus. ein veraltetes und nur noch in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort. 1) Die Gerichtsbarkeit, welche einer Burg anklebet, und sich in die obere und untere Gerichtsbarkeit theilet. Schon in einer Urkunde des Kaisers Otto II. von 980 kommt der Ausdruck vor: Vrbalem bannum, quem vulgariter Burgbann vocant. 2) Der Bezirk, in welchem diese Gerichtsbarkeit ausgeübet wird, das Gebieth einer Burg. So fern Burg ehedem eine Stadt bedeutete, wurde Burgbann auch von dem Stadtgebiethe gebraucht, welches man in Sachsen das Weichbild, und in Schlesien den Florzaun nennet. S. Bann.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1261.
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