Buttern

[1284] Buttern, verb. reg. neutr. mit haben. 1. Durch beständige Bewegung der Sahne Butter hervor bringen. Die Magd buttert. Wir werden morgen buttern. 2. Zur Butter werden. Wenn man Zucker in das Butterfaß wirft, so buttert die Sahne nicht. Daher auch die figürliche niedrige Art des Ausdruckes, es will nicht buttern, es will mit der Sache nicht fort.

Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort bottern. Wenn Butter von batten, schlagen, oder butten, stoßen, abstammete, so würde buttern füglich das Frequentativum von einem dieser Zeitwörter seyn können; denn es ist bekannt, daß Buttern nichts anders ist, als ein wiederhohltes Stoßen oder Schlagen. Die Niedersächsische und die mit ihr verwandten Mundarten haben noch ein anderes Wort, diese Verrichtung zu benennen, welches karnen lautet, im Dän. klärne, im Schwed. kerno, im Angels. cernan, im Holländ. kernen, im Engl. to churn, im Finnischen kirna. Daher heißt ein Butterfaß im Nieders. Karne, im Angels. Cerene, im Engl. Churn oder Chern, im Holländ. Kern, im Schwed. Kerna, und im Esthnischen Kirnu. Skinner leitet dieses Wort von cernere, abscheiden, her, Junius von κιρναω, mischen, Wachter von einem gewissen alten curo, schlagen, und Ihre von Quern, eine Mühle, und Quirl. Aber man kann hier immer bey dem bekannten Worte Kern stehen bleiben, indem die Butter doch nichts anders ist, als der Kern der Milch.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1284.
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