Corsar, der

[1352] Der Corsār, des -en, plur. die -en, Seeräuber, und dessen Schiff, besonders ein Seeräuber von den Barbarischen Küsten am Mittelländischen Meere, und hernach auch ein jeder, der ohne Erlaubniß mit seinem Schiffe auf den Raub ausgehet, ein unprivilegirter Caper. Man hat allerley wunderliche Ableitungen von diesem Worte versucht. Da es in Italien von den Afrikanischen Seeräubern am frühesten gebraucht worden, aus welcher Sprache auch die spätern Griechen ihr Κ##ρσαριος entlehnet haben, so ist wohl das natürlichste, es von dem Italiänischen Corso, ein Lauf, Latein. Cursus, abzuleiten, zumahl da in eben dieser Sprache correr il mare, auch das Meer in räuberischer Absicht durchstreifen, und Corso einen solchen Streifzug selbst bedeutet, so wie man im Deutschen das Zeitwort auslaufen auf ähnliche Art gebraucht; daher hier weder an die Corsen, noch an die Curen oder Curländer weiter zu gedenken ist. Im Französischen lautet dieses Wort Corsaire, im Italiänischen Corsaro, Corsale.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1352.
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