Dämmen (2)

[1379] 2. Dämmen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur noch in der niedrigen Redensart schlämmen und dämmen, d.i. schwelgen, vorkommt, im Oberdeutschen aber auch außer derselben üblich ist.


Prassen und schlemmen

Huren, spielen, feyren und temmen,

Hans Sachs.


Mit Füllerey das sein verdempt,

Hans Sachs.


Er schlemmet temmet schon,

Opitz.


Im Churbraunschweigischen bedeutet deumen gleichfalls schwelgen. Andere Mundarten sagen für schlämmen und dämmen sausen und brausen, die Niedersachsen delgen und schwelgen, die Preußen in Quaaß und Fraß leben. Es scheinet, daß mit dem Worte dämmen zunächst auf den Dunst der Speisen gesehen werde, weil aus dem Frisch erhellet, das dampfen ehedem gleichfalls für schwelgen, und Dampf für Schwelgerey gebraucht worden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1379.
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