Darob

[1400] * Darób, eine völlig Oberdeutsche Partikel, 1) für darüber. Sie werden ein gnädiges Gefallen darob haben. Sein darob gehabter Abscheu.


Drob wir bestürzet werden sollen,

Opitz.


Ohne Zweifel ist es nur aus Noth geschehen, wenn einige Hochdeutsche Dichter diese fremde Partikel mit eingeschoben haben.


Der Mutter schaudert drob in ihrem Grabe,

Schleg.


Wien zittere darob,

Gleim.


[1400] 2) Für daraus. Ihr werdet darob ersehen u.s.f. In beyden Fällen ist sie Hochdeutschen Ohren ein Ärgerniß, außer in dem Niedrig-Komischen, wo sie wie alle ähnliche Wörter ihre Wirkung thut. Des Ritters Heldenmähre entsatzte sich darob so sehr. Ottfried gebraucht drof so wohl für daher, als auch für davon.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1400-1401.
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