Doppellaut, der

[1520] Der Doppellaut, des -es, plur. die -e, in der Sprachkunst, ein doppelter Laut, ein Diphthong, d.i. ein Laut, der aus zwey Selbstlauten entstehet, wenn sie mit Einer Öffnung des Mundes ausgesprochen werden, und gleichsam in Einen Laut zusammen fließen. Dergleichen Doppellaute sind ai, ay, au, äu, ei, ey, eu, weil beyde Selbstlaute deutlich gehöret werden, aber doch in Einen Laut zusammen schmelzen. Nach diesem Begriffe fallen also nicht nur aa, ee und ie aus der Zahl der Doppellaute weg, weil sie, so wie ah, eh, Zeichen gedehnter Selbstlaute sind, sondern auch ä, ö und ü, weil sie wahre einfache Laute sind. S. Aa, Ä und Ie.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1520.
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