Dreyfaltig

[1547] Dreyfaltig, adj. et adv. ein vermehrendes Zahlwort, wie das vorige. Eine dreyfaltige Schnur, Pred. Sal. 4, 12, welche drey Mahl genommen ist. Im Angels. dreofealt, im Engl. threefold, Schwed. trefaldig. Das Nieders. drivalt kommt, wenigstens in den vorigen Jahrhunderten, auch für drey Mahl vor. S. Falte. Man hat dieses Wort in der Deutschen Kirche schon seit vielen Jahrhunderten von dem göttlichen Wesen gebraucht,[1547] die Gegenwart dreyer Personen in demselben auszudrucken, und noch jetzt wird es von einigen in diesem Verstande gebraucht. Der dreyfaltige Gott. Allein, da das Wort dreyeinig allerdings für diesen Begriff bequemer ist, indem es zugleich die Einigkeit des Wesens dieser drey Personen ausdruckt, welches dreyfaltig und Dreyfaltigkeit nicht bezeichnet, faltig hier auch ein grobes körperliches Bild erwecket, so hat man es billig veralten lassen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1547-1548.
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