Druīde, der

[1562] Der Druīde, des -n, plur. die -n, in dem ehemaligen heidnischen Europa, besonders in dem alten Gallien, eine Benennung der Priester. Da über diese Priester und ihre Benennung so viel geschrieben worden, so ist es unnöthig, solches hier zu wiederhohlen, zumahl da man von der Abstammung eines so alten Wortes nichts anders als Muthmaßungen beybringen kann. Die wahrscheinlichste ist immer noch die, welche dieses Wort von dem alten Drott, Druth, Herr, ableitet, welches mit der Ehrfurcht, welche[1562] die alten Deutschen und nordischen Einwohner für ihre Priester hatten, gar wohl überein kommt, zumahl da der gemeine Mann, besonders in katholischen Lädern, seine Geistlichen noch jetzt κατ' εξοχƞν Herren zu nennen pfleget. S. Ihre Gloss. v. Drott. Eine minder wahrscheinliche, aber doch sehr gemeine Meinung, leidet dieses Wort von dem alten Dru, Deru, im Wend. Drewo, Drewko, das Holz, ein Baum, und besonders ein Eichbaum, Griech. δρυς, ab, weil die Druiden ihren Gottesdienst nicht in Tempeln, sondern unter geheiligten Bäumen verrichteten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1562-1563.
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