Durstig (2)

[1621] 2. * Durstig, -er, -ste, adj. et adv. muthig, kühn, herzhaft, verwegen. Durstig in ritterlicher that, Theuerd. Kap. 75. Der Strick wird seine Fersen halten, und die Durstigen, kühne Räuber, werden ihn erhaschen, Hiob 18, 9. Im Abwesen aber[1621] bin ich durstig gegen euch, 2 Cor. 10, 1; wo andere Ausgaben kühn haben. Ich bitte aber, das mir nicht Noth sey, gegenwärtig durstiglich zu handeln, V. 2; in andern Ausgaben kühne. Und viel Brüder desto durstiger worden sind, Phil. 1, 14; in andern Ausgaben kühner. Und so in vielen andern Stellen mehr.

Anm. Dieses Wort ist mit Durstigkeit, Kühnheit, und allen übrigen Ableitungen im Hochdeutschen veraltet. Allein im Oberdeutschen scheinet es noch hin und wieder üblich zu seyn. Um das Jahr 1500 lautete es in Schwaben auch torsch. S. Dürfen, Dreist, und 2 Durst.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1621-1622.
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