Egel, der

[1639] Der Êgel, des -s, plur. ut nom. sing. ein länglicher Wurm, der sich im Wasser aufhält, und Menschen und Thieren das Blut aussauget. S. Blutegel. Vermuthlich ist der gelblich graue Wurm, der die Gallengefäße der Leber in den Schafen, dem Rindviehe und den Eseln bewohnet, mit dem Wasser in den Magen dieser Thiere kommt, und gleichfalls Egel genannt wird, Fasciola hepatica, L. nur eine Abänderung dieses Blutegels.

Anm. In den Monseeischen Glossen lautet dieses Wort Egal, im Nieders. Ile, Eile, in andern gemeinen Mundarten Igel, in der Deutschen Bibel Sprichw. 30, 15 Eigel, wo es nach dem Muster der Oberdeutschen zugleich weiblichen Geschlechtes ist. Frisch glaubt, daß mit diesem Worte auf die lange schlüpfrige Gestalt dieses Wurmes gesehen worden, und daß dasselbe mit Aal einerley Bedeutung und Abstammung habe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1639.
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