Eile, die

[1677] Die Eile, plur. car. der Zustand, in welchem man eilet. In großer Eile. Ich habe es in der Eile geschrieben. Ich ging in aller Eile zu ihm. Die Sache ist in der Eile verfertiget. Mit Eile gehen, Marc. 6, 25, ist im Hochdeutschen ungewöhnlich. Es hat keine Eile, oder es hat ja solche Eile nicht, die Sache erfordert keine solche Eile.

Anm. Kero gebraucht statt dieses Hauptwortes das Verbale Ilunga, Ottfried aber schon Ila und Ilu. Im Dänischen heißt dieses Wort Jil und bey einigen Niedersachsen Jl. In andern Nieders. Gegenden ist dafür Hast und Spood üblich, welches letztere mit dem Engl. Speed, und dem Griech. σπ#δƞ einerley ist. S. das folgende. Härtere Mundarten verbeißen in dem Worte Eile das letzte e, Eil, welches doch in der Hochdeutschen nothwendig ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1677.
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