Em

[1795] Em, ein untrennbares Vorwort, welches sich theils bey dem Umstandsworte empor befindet, theils einigen Verbis vorgesetzet wird. In jenem ist es ohne Zweifel das Vorwort in, welches um des Wohlklanges willen in im und nachmahls in em verwandelt worden. S. Empor. Der Zeitwörter, welche dieses Vorwort bekommen, sind gegenwärtig nur noch vier, nehmlich empfahen, empfangen, empfehlen, und empfinden. In diesen ist es das Vorwort ent, so fern es eine Bewegung in und nach einem Gegenstand ausdruckt, (S. Ent- 2.) welches in den spätern Zeiten, als man auf den Wohlklang zu sehen anfing, um des folgenden f willen, in em und emp verwandelt worden. Wenn aber dieses ent eine beraubende Bedeutung hat, so bleibet es unverändert, wenn sich gleich das folgende Verbum mit einem f anfängt. Daher sagt man nicht empfallen, empfahren, empführen, sondern entfallen, entfahren, entführen. Ein mehreres S. bey Ent- und den mit Emp- anfangenden Zeitwörtern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1795.
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