Erbarmung, die

[1855] Die Erbarmung, plur. car. die Empfindung eines hohen Grades des Mitleidens bey der Noth anderer, und dieses Mitleiden selbst. Jemanden zur Erbarmung bewegen. Ohne alle Erbarmung. Die mehrere Zahl, die Erbarmungen Gottes, Klopst. klingt freylich sehr hart.

Anm. Bey den Schwäb. Dichtern findet sich das einfache Barmunge, welches auch noch Hans Sachs hat. Außer dem sind im Oberdeutschen auch noch die Hauptwörter die Erbarmniß und die Erbärmde in eben dieser Bedeutung üblich. Das letzte hat schon Notker, Irbarmeda; das erste unter andern auch Opitz.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1855-1856.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: