Erbse, die

[1869] Die Êrbse, plur. die -n, die runde eßbare Frucht eines gewissen Feld- und Gartengewächses; Pisum, L. Die Pflanze, welche diese Frucht trägt, führet gleichfalls den Nahmen Erbsen, wobey der Singular nicht üblich ist. Man hat von derselben vielerley Arten, S. Gartenerbsen, Felderbsen, Zuckererbsen, Rosenerbsen, Stockerbsen u.s.f. Daher das Erbsenstroh, die Ranken der ausgedroschenen Erbsen, das Erbsenbrot, welches aus Erbsenmehl gebacken wird, u.s.f.

Anm. In den Monseeischen Glossen lautet diese Frucht und ihre Pflanze Arauueiz, im Oberdeutschen des 15ten Jahrhundertes Arbeyß, und noch bey den heutigen Oberdeutschen Erbeiß, woraus man beynahe schließen sollte, daß die letzte Hälfte aus dem Lat. Nahmen Pisum zusammen geflossen sey; obgleich auch dieser weiter nichts ist, als das alte Europäische Bees, Besing, Beere. S. Beere, Berberis. Im Niedersächsischen heißen die Erbsen Arfken, Arten im Dän. Ärter, im Schwed. Erter, im[1869] Holl. Erwets, welches mit dem Lat. Ervum, und Griech. οροβος, genau überein kommt. S. Erven. Die wilden Stachelbeeren, Grossularia uva crispa, L. werden von einigen Wälsche Erbsen genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1869-1870.
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