Erdreich, das

[1882] Das Êrdreich, des -es, plur. inus. 1) Das Reich der Erde, d.i. der Umfang und die ganze Oberfläche des Erdbodens, und alles was auf demselben befindlich ist, in der biblischen und höhern Schreibart; der Erdkreis, Erdboden. Finsterniß bedecket das Erdreich, Es. 60, 2. Vier Örter des Erdreichs, Kap. 11, 12. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. In diesem Verstande kommt Aerdrich schon bey dem Isidor und Erdrich bey dem Ottfried vor. S. Reich. 2) Die Erdkugel, der Erdkörper, welchen wir bewohnen; welche Bedeutung aber schon veraltet ist. Der Mon verleurt seinen Schein, wann das Erdreich gerichts (gerade) ist gesatzt zwischen den mon und der sunnen, Buch der Natur 1483. Das Erdreich muß vergehen, Ps. 46, 7. 3) Die Oberfläche der Erdkugel und ein unbestimmter Theil derselben, im Verhältnisse gegen das Thier- und Pflanzenreich; die Erde, der Erdboden, Boden. Ein fettes, mageres, dürres, fruchtbares, unfruchtbares Erdreich. Nasses Erdreich lässet sich durch Kalk verbessern. In diesem Verstande kommt Erdtrich schon im 15ten Jahrhunderte vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1882.
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