Erpicht

[1929] Erpicht, -er, -este, adj. et adv. welches nur im gemeinen Leben üblich ist, für sehr begierig; sonst auch erbittert, ersessen. Auf etwas erpicht seyn. Auf die Jagd, auf die Nahrung erpicht seyn.


Der, ganz erpicht aufs Geld,

Die Münzer insgeheim für halbe Schöpfer hält,

Haged.


Anm. Im Dänischen lautet dieses Wort forpikked, in den gemeinen Deutschen Mundarten verpicht, im Schwed. pickhogad. Es scheinet wohl nicht von Pech herzukommen, wie man gemeiniglich glaubt, sondern von dem alten Pick, Schwed. Pigg, ein Stachel, stimulus, sinnlicher Antrieb. Nach einer ähnlichen Figur drucken die Niedersachsen diesen Begriff durch verstürt aus, welches nicht, wie in dem Bremisch-Niedersächsischen Wörterbuche behauptet wird, zu stur, groß, sondern zu Stür, Steuerruder, Steerte, Sterze, Schwanz, langer Stiel, u.s.f. gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1929.
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