Erstaunen

[1942] Erstaunen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte seyn, vor Verwunderung über einen unerwarteten Gegenstand, von welchem man noch nicht weiß, ob er gut oder böse ist, gleichsam betäubt, außer sich selbst gesetzt werden. Er stand erstaunend da. Ich erstaune über die großen Schätze. Man muß erstaunen, wenn man es höret. Das Mittelwort erstaunend wird im gemeinen Leben oft sehr unrichtig für erstaunlich gebraucht. Eine erstaunende Begebenheit, welche Erstaunen verursacht. Das ist erstaunend, darüber möchte man erstaunen. Er hat erstaunend geflucht. Daher die Erstaunung und das Erstaunen. Seine Gestalt setzte uns in Erstaunen. S. Staunen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1942.
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