Fackeln

[8] Fackeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches nur im gemeinen Leben üblich ist. 1) Sich ohne Noth hin und her bewegen, unnöthige Bewegungen vor einer Handlung machen; in welchem Verstande es im gemeinen Leben noch oft für zaudern gebraucht wird. Ich werde da nicht lange fackeln, Weiße. Es ist mit ihm nicht zu spaßen, er fackelt nicht lange, er braucht bald Ernst. Damit ist nicht zu fackeln, d.i. zu scherzen. 2) Besonders von der Flamme des Lichtes, sich hin und her bewegen. Das Licht fackelt gar zu sehr. Mit dem Lichte herum fackeln, unnöthig hin und wieder laufen.

Anm. Dieses Wort, welches die Oberdeutschen fucheln ausprechen, gehöret wohl nicht zu dem Hauptworte Fackel, sondern allem Ansehen nach zu wegen, wackeln, Angels. wagian, Schwed. hweka. Im Nieders. bedeutet fackeln herum laufen, vagari. Im mittlern Lateine, ist Faccinerius, Fachilator, und Fachineràrius, ein Gaukler, der allerley possenhafte Bewegungen macht, foculare aber schmeicheln, welche Bedeutung fackeln im Nieders. noch hat.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 8.
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