Falsch, das (der)

[34] Das oder der Falsch, des -es, plur. car. 1) Mangel, Fehler, im gemeinen Leben Obersachsens, wo dieses Wort zugleich männlichen Geschlechtes ist. Man hat keinen Falsch oder Verdacht an den Schafen gefunden. 2) Unwahrheit, Betrug. In des Geist kein Falsch ist, Ps. 32, 2. Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Trugs, Ps. 10, 7. Ohne Falsch, wie die Tauben, Matth. 10, 16. In welchem kein Falsch ist, Joh. 1, 47. Ohne Falsch handeln.


Du hast dich ihm getreu und ohne Falsch bewiesen,

Schleg.


Im Hochdeutschen ist dieses Wort größten Theils veraltet, und wenn man es ja noch gebraucht, so gebraucht man es doch nur ohne Artikel und mit dem Vorworte ohne. In dem Augsburgischen Stadtrechte aus dem 13ten Jahrhunderte kommt der Falsch schon für Betrug vor. Auch im Schwed. ist Fals fa sitas.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 34.
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