Feldflucht, die

[94] * Die Fêldflucht, plur. car. ein im Hochdeutschen veraltetes, im Oberdeutschen aber noch hin und wieder übliches Wort, die Desertion der Soldaten, besonders im Felde, zu bezeichnen; wofür ehedem auch die Heerflucht üblich war. Daher das eben so ungewöhnlich gewordene, der Feldflüchtige, plur. die -n, der Ausreißer, Deserteur. Feldflüchtig werden, ausreißen, desertieren. In Niedersachsen pfleget man in einem andern Verstande, Tauben, welche ihre Nahrung auf dem Felde selbst suchen, Feldflüchter zu nennen, von fliegen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 94.
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