Fickfacken

[145] Fickfacken, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsw. haben, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, eigentlich, leichtsinnig und ohne Absicht hin und her laufen, vagari, und dann figürlich, lose, leichtfertige Händel anfangen. Daher Fickfacker, ein Mensch, der solche Händel anspinnet, Holländ. Fikfaker. Im Schwed. ist Fickfack Blendwerk. Dieses Wort gehöret ohne Zweifel zu den Zeitwörtern fachen und fackeln, hin und her bewegen, S. dieselben. Un Ansehung der Form ist es ein Frequentativum, welche Art der Zeitwörter bey den Niedersachsen und den mit ihnen verwandten Völkern häufig durch eine Verdoppelung des Wortes gebildet wird, z.B. nirrnarren, wibbelwabbel, Schnickschnack u.s.f. S. das Hochdeutsche Mischmasch. Im Nieders. bedeutet Fickfack auch eine Ruthe. S. Ficken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 145.
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