Fleißen

[202] * Fleißen, verb. irreg. reciproc. Imperf. ich flíß, Mittelw. geflissen, Fleiß, Sorgfalt anwenden, in der zweyten figürlichen Bedeutung des Hauptwortes, mit der zweyten Endung der Sache, oder dem Vorworte auf. Vnte wil des flizan, Willeram.


Sih sol ein man flisen maniger guete,

Reinmar der Alte.


Der sich pflag vor auf den Zoll zu fleißen,

Opitz.


Das was du zugesagt, sollt du zu thun dich floißen,

Opitz.


Im Hochdeutschen ist dieses Zeitwort völlig veraltet, seitdem befleißen statt dessen üblicher geworden. Das Mittelw. Geflissen siehe an seinem Orte besonders. S. auch Fleißigen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 202-203.
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