Fleißig

[203] Fleißig, -er, -ste, adj. et adv. Fleiß anwendend, Fleiß verrathend, in den figürlichen Bedeutungen des Hauptwortes. 1) Die Lust zu arbeiten thätig beweisend. Ein fleißiger Arbeiter, Schüler u.s.f. Er ist außerordentlich fleißig. 2) Mit Sorgfalt, mit Aufmerksamkeit. Etwas fleißig suchen. Fleißig zuhören, aufmerken. Ein fleißiges Stück, welches der Künstler mit vielem Fleiße und großer Sorgfalt gearbeitet hat. Ich habe sehr fleißig hierüber nachgedacht. 3) * Angelegentlich, emsig; am häufigsten im Oberdeutschen. Fleißig danken, 2 Macc. 3, 33. Ich laß ihn fleißig grüßen. Eine fleißige Bitte für jemanden einlegen. Worüber sie zwar nicht von Herzen (denn es schien dummes Zeug zu seyn) aber doch recht fleißig lachten, Hermes. 4) Oft, als ein Nebenwort. Er besucht mich sehr fleißig. Sich fleißig an einem Orte einfinden. Sie müssen fleißig spazieren gehen.

Anm. Bey dem Stryker velizchleich, bei dem Ottfried flizig, bey dem Willeram fliezeg, flizlich, im Nieders. flitig, im Dän. flittig. Das ohne Noth verlängerte Oberdeutsche Nebenwort fleißiglich, Jer. 25, 4, ist im Hochdeutschen veraltet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 203.
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