Flitterwoche, die

[214] Die Flítterwóche, plur. die -n, im Scherze, die ersten Wochen im Ehestande, wo sich die gegenseitige Zärtlichkeit noch in ihrer ganzen Stärke zeiget; in welchem Verstande man auch wohl der Flittermonath sagt, wenn anders diese Zärtlichkeit die Dauer eines Monaths erreicht. Es ist noch die Flitterwoche. Entweder, weil die jungen Weiber in der ersten Woche nach der Hochzeit noch die hochzeitliche Flitterhaube trugen, oder auch von einer noch in Nürnberg üblichen Gewohnheit, da man bey einer Hochzeit vor das Brauthaus Flittern zu streuen pflegt. Im Nieders. heißt diese Woche die Stutenwoche, d.i. Sämmelwoche, in andern Gegenden die Zärtelwoche, die Tändelwoche, der Honigmonath.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 214.
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