Franse, die

[265] Die Franse, plur. die -n, Diminut. das Fränschen, plur. ut nom. sing. oben in einem Saume zusammen gewirkte, und von da herab hangende Faden Seide, Zwirn u.s.f. zur Zierde. Ein Kleid mit Fransen besetzen. Ingleichen im Scherze, die herab hangenden Faden eines zerrissenen Kleides.

Anm. Dieses Wort lautet im Schwed. Frans, im Dän. Fryndse, im Engl. Fringe, im Franz. Frange, im Ital. Frangia, im mittlern Lat. Frangia, und ohne das nieselnde n im Ital. Fregio, Freggio, und im mittlern Lat. Frigia und Frisum. Frisch leitet es von dem Lat. frangere her, weil es gleichsam ein abgebrochenes Gewirke sey. Allein es kann auch zu reißen gehören, zumahl da Fres in Bretagne zerrissene Lumpen bedeutet. S. Fries. Härtere Aussprachen schreiben und sprechen dieses Wort Franze, welche Schreibart sich aber zu dem g nicht schicket, welches es bey den Franzosen und Italienern hat, von denen wir es zunächst entlehnet haben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 265.
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