Fundschoß, der

[353] Der Fúndschóß, des -sses, plur. die -sse, in der Mark Brandenburg, derjenige Schoß, welcher in den Städten von den liegenden Gründen gegeben wird, und bereits im 15ten Jahrhunderte eingeführet wurde; zum Unterschiede von dem Vorschosse, der von dem Vermögen entrichtet wird. Man leitet dieses Wort gemeiniglich von Pfund her, weil man damahls die Geldsummen nach Schocken und Pfunden berechnete, und will es daher auch Pfundschoß geschrieben wissen. Allein, da Fund und Fond im Oberdeutschen nicht selten von einem Grundstücke gebraucht wird, aus dem Lat. Fundus, dieser Schoß auch ausdrücklich Grundschoß genannt wird, so ist es glaublicher, daß diese Benennung daher stammet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 353.
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